Nach der ersten Hälfte der sportlichen Wettbewerbe der Special Olympics World Games vom 25.07. – 02.08.2015 in Los Angeles ist die Deutsche Delegation, die mit insgesamt 138 Athleten und Unified Partnern vor Ort ist, hochzufrieden mit der Halbzeitbilanz.
„Nach der mit Highlights gespickten Eröffnungsfeier, deren emotionalster Moment für uns der Einmarsch der Delegationen war, erleben wir eine tolle Stimmung, großartige sportliche Leistungen und gegenseitige Unterstützung im Team Germany“, resümiert Delegationsleiter Nils Collingro. „Unsere zahlreichen Ehrengäste und Familienmitglieder wurden zu einer großen Fangemeinde und mit Athleten aus aller Welt sind wir hier bei den Weltspielen Teil einer großen Gemeinschaft.“
Wie immer bei Special Olympics Spielen, standen die ersten Tage im Zeichen der Klassifizierungswettbewerbe. In einigen Sportarten wurden jedoch schon Medaillen vergeben. Die sportliche Bilanz des Team Germany kann sich sehen lassen. So holte Schwimmer Benjamin Weese über 25 m Rücken die erste Goldmedaille für das deutsche Team, Dominik Herrlein konnte über 50 m Rücken als Bester überzeugen, weitere Goldmedaillengewinner sind Boccia-Spieler David Meister, die Rollerskater Daniela Leal über 1.000 m, Sandra Petzold über 300 m und 500 m, die Radfahrer Kathrin Reichenbach, Andreas Winter und Matthias Dangl über 5 km, Ingrid Neff und Robert Herberg über 500 m im Zeitfahren
sowie die Reiter Daniel Schacht und Max Abing im Reiterwettbewerb.
„Das deutsche Team hat sich in den ersten Tagen von Los Angeles in jeder Hinsicht als würdig erwiesen, unser Land zu vertreten“, meint auch SOD-Vizepräsident Andreas Silbersack. „In vielen Sportarten konnten Medaillen errungen werden, aber auch dort, wo es nicht bis aufs Treppchen reichte, wurde alles versucht, um das Bestmögliche herauszuholen. Schön ist es auch zu erleben, wie sich die Athleten untereinander disziplinübergreifend anfeuern und mit den Teamkollegen mitfiebern, als wäre es der eigene Wettbewerb.
Es sind tolle Weltspiele, die zum Glück noch einige Tage andauern und deren Bedeutung über den Tag hinaus wirken wird. Es wäre riesig, wenn Deutschland einmal Ausrichter solcher Spiele sein könnte“, so Silbersack.
Special Olympics Unified Sports@ – Sportler mit und ohne geistige Behinderung bilden ein Team – ist ein wichtiges Thema für die Deutsche Delegation. In neun Sportarten gehen Unified Teams an den Start. Unter ihnen das Tischtennis Doppel Katrin Kerkau (Athletin) und Sina Marie Schellenberger (Partnerin), die auch als Athletensprecher der Deutschen Delegation fungieren.
„Die Weltspiele im großen Ganzen, aber auch die Aufgabe als Athletensprecherin sind eine tolle Erfahrung für mich. Vor so vielen Leuten zu sprechen, ist schon etwas Besonderes. Rein sportlich hoffe ich, dass ich gemeinsam mit Katrin eine Medaille gewinnen kann, mindestens Bronze soll es werden“, sagt die 16-jährige Sina Marie Schellenberger. Katrin Kerkau hat im Einzel bereits einen Wettbewerb absolviert: „Mit meiner Silbermedaille im Einzel bin ich sehr zufrieden. Ich habe die ersten beiden Spiele gewonnen, im dritten Spiel hat es leider nicht so geklappt. Meine Gegnerin war aber auch sehr gut. Bisher waren wir jeden Tag in der Halle. Ich freue mich, wenn ich Ende der Woche auch einmal zu den anderen Sportarten gehen und die Deutschen anfeuern kann.“
DOSB-Vizepräsidentin Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, die als Gast die deutschen Athletinnen und Athleten bei deren Wettbewerben begleitet: „Mit dem Special Olympics Unified Sports Konzept heben sich viele Wettbewerbe hier schon deutlich ab von anderen Sportveranstaltungen. Es ist sehr interessant zu sehen, wie die Spieler mit und ohne Behinderung auf dem Platz miteinander umgehen. Wer führt, wer gibt Anweisungen, wie werden diese aufgenommen. Das ist toll zu beobachten.“
Nach dem Abschluss der Klassifizierungswettbewerbe am Mittwoch, 29.07.2015, stehen ab Donnerstag in Los Angeles nun in allen Sportarten die Finalwettbewerbe an.