Special Olympics World Games Los Angeles 2015:
Deutsches Team kehrt mit ausgezeichneter Bilanz von den Weltspielen aus Los Angeles zurück
Die 194 Personen umfassende Deutsche Delegation hat sich mit ihren sportlichen Leistungen, ihrem Auftreten und ihrem Teamgeist auf der internationalen Bühne der Special Olympics World Games in Los Angeles großartig präsentiert. Zehn Tage lang, vom 25.07. – 02.08.2015, haben die 138 Athletinnen, Athleten und Unified Partner von Special Olympics Deutschland (SOD) bei den Weltspielen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung ihr Bestes gegeben und diese Erfahrungen mit mehr als 6.500 Sportlerinnen und Sportlern aus 165 Ländern geteilt.
Insgesamt 110 Medaillen bringen die Athletinnen und Athleten mit nach Hause, davon 46 Gold-, 25 Silber- und 39 Bronzemedaillen. Bei Special Olympics erhalten durch die Klassifizierung in homogene Leistungsgruppen alle Sportler eine Chance auf Medaillen, auf gute Platzierungen und damit auf Anerkennung.
„Die sportliche Bilanz unserer Mannschaft ist beeindruckend. Noch bedeutsamer als die Medaillen war ihr Auftreten hier, das geprägt war von der großen Motivation jedes Einzelnen und einem herausragenden Teamgeist“, resümiert Delegationsleiter Nils Collingro. „Die Athletinnen und Athleten fahren in dem Bewusstsein nach Hause, zu einer großen, internationalen Gemeinschaft von Sportlerinnen und Sportlern zu gehören, und sie haben mit ihrer Präsenz und ihrem Können viele neue Freunde für sich und für Special Olympics gewonnen. Die Erfolge und Erlebnisse dieser Weltspiele werden weit in den sportlichen Alltag ausstrahlen und neue Anregungen und Impulse geben.“
Dr. Bernhard Conrads, 1. Vizepräsident von Special Olympics Deutschland: „Alle unsere Athletinnen, Athleten und Unified Partner, die Trainer, Helfer und Offiziellen haben Deutschland gut vertreten, aus sportlicher Sicht und als Sympathieträger für unser Land und für Special Olympics Deutschland. Am Ende der Weltspiele steht ein großer und herzlicher Dank an die ganze Mannschaft und an alle, die im Gastgeberland oft mit spürbarer Wertschätzung und Herzlichkeit dafür gesorgt haben, dass viele glückliche Gesichter zu sehen waren.
Bei allen Erlebnissen, die so eine Veranstaltung mit sich bringt: Der Sport stand im Mittelpunkt und die Athletinnen und Athleten wollen als Sportlerinnen und Sportler ernst- und wahrgenommen werden. Gefreut hat mich persönlich auch, dass Special Olympics Unified Sports an Umfang und Ansehen deutlich zulegt hat. Dies ist ein Beispiel für die inklusive Kraft, die von Special Olympics und dem Sport ausgeht“, so Dr. Conrads.
Special Olympics Unified Sports@ – Sportler mit und ohne geistige Behinderung bilden ein Team – wurde in Los Angeles auch durch die Deutsche Delegation sehr überzeugend und mit sportlichem Erfolg präsentiert. In neun Sportarten gingen Unified Teams an den Start. Unter ihnen das Tischtennis Doppel Katrin Kerkau (Athletin) und Sina Marie Schellenberger (Partnerin), die auch als Athletensprecher der Deutschen Delegation fungieren.
Katrin Kerkau: „Als Athletensprecherin hatte ich am Anfang schon ganz schönes Lampenfieber, aber das gehört dazu. Es war eine tolle Erfahrung. Mein bestes sportliches Erlebnis war die Goldmedaille mit Oliver Burbach im Mixed-Doppel. Es war aber überhaupt ein besonderes Erlebnis, hier dabei gewesen zu sein. Sehr viele Volunteers haben uns hier super geholfen, selbst zum Briefmarken-Shop haben sie mich gebracht.“
Sina Marie Schellenberger: „Ich spiele mit Katrin schon seit 2011 zusammen. Bei den Weltspielen habe ich sie anders erleben können als Zuhause. Sie war doch ziemlich nervös, dadurch auch relativ angespannt. Aber beim Spielen hat es dann super funktioniert, so dass wir mit der Goldmedaille im Unified-Doppel natürlich sehr glücklich sind.“
Leichtathlet Sebastian Kröger, Athletensprecher der Deutschen Delegation: „Von der Stärke der Gegner waren die Weltspiele kein Vergleich zu Nationalen Spielen. Wir sind hier gegen Sportler aus der ganzen Welt angetreten, da waren die Leistungen schon wirklich sehr stark. Das Umfeld der Weltspiele in Los Angeles war natürlich toll.“
Ihre Wertschätzung der Weltspiele für Sportler mit geistiger Behinderung brachten Repräsentanten aus Politik und Sport mit ihren Besuchen zum Ausdruck. Eine Delegation mit Bundestagsvizepräsidentin Ulla Schmidt, die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Verena Bentele, DOSB-Vizepräsidentin Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper sowie Mitglieder des SOD-Präsidiums begleiteten die Athletinnen und Athleten während ihres Aufenthaltes.
SOD-Athletensprecher und Vizepräsident Mark Solomeyer fasst seine Eindrücke zusammen: „Die Teilnahme an den Weltspielen war ein gelungenes Projekt für die deutsche Delegation. Wir haben uns mit unserem Teamgeist und den hervorragenden sportlichen Leistungen unserer Athleten sehr gut bei den Weltspielen in Los Angeles präsentiert. Es herrschte eine tolle Atmosphäre während der Wettbewerbe bei den Teams. Es gab außerdem viele interessante Begegnungen mit Athleten anderer Nationen. Unsere Athleten werden viele Eindrücke von diesen Weltspielen mit nach Hause nehmen“, so Mark Solomeyer.
Die Deutsche Delegation wird am Dienstag gegen Mittag wieder in Deutschland zurück erwartet. Nach Landungen in Frankfurt/Main und München werden verschiedene Zubringer die Athletinnen und Athleten, Trainer und die Delegationsleitung in ihre Heimatregionen bringen.
Die nächsten Special Olympics World Summer Games finden im Jahr 2019 statt, ein Austragungsort steht noch nicht fest. Die Wintersportler treffen sich 2017 zu den World Winter Games, die vom 14.-17. März 2017 in Österreich ausgetragen werden.
Indes haben die deutschen Athletinnen und Athleten das nächste Großereignis schon im Blick: Die Special Olympics Hannover 2016, die Nationalen Spiele für Menschen mit geistiger Behinderung, finden vom 6. bis 10. Juni 2016 statt. Erwartet werden dann mehr als 4.500 Athletinnen und Athleten, die rund um den Maschsee und an weiteren Sportstätten in 19 Sportarten an den Start gehen werden.