Köln : Ein unverzeihliches Versäumnis

Unser Gastkommentar von: Peter Stern

Die Worte von Frau Steinmetz könnten nicht treffender sein!

Ist Köln, und damit auch unser Bundesland NRW, überhaupt noch zu retten? Diese Frage stellt sich jedem, der die Zeiten eines Oberbürgermeisters Theo Burauen und seiner Verwaltung miterlebt hat – Zeiten, in denen Anstand und Fortschritt nicht nur gefördert, sondern auch über Jahrzehnte hinweg aufrechterhalten wurden. Jeder Jeck wird gefeiert – ein Fakt, den wir nicht leugnen können. Doch unsere wahren Aushängeschilder und besten Visitenkarten, unsere herausragenden Para-Sportler, die mit ihrer beeindruckenden Strahlkraft und ihrem unermüdlichen Fleiß beeindrucken, erhalten in ihrem eigenen Land keine angemessene Anerkennung. Sie sind allein auf weiter Flur an der Weltspitze unterwegs und finden in Köln nichts als einen dreckigen Hauptbahnhof und ein Umfeld, für das sich die Stadt weltweit schämen muss. Wo ist das einstige stolze Gefühl für Köln geblieben? Tag und Nacht stolpert man über herumlungernde Bettler des rumänischen Kartells. Was ist aus dieser Stadt und ihren Verantwortlichen geworden? Ist heutzutage nur noch der Sauf-Tourismus von Bedeutung, zusammen mit seinen Protagonisten? Sind die Stadtverwaltungen und Entscheidungszentralen nur noch von schwebenden Intelligenzen ohne echte Lebenserfahrung besetzt, oder sind Respekt, Würde und Anstand nur noch den Jecken, egal welcher Couleur, vorbehalten?

Mit den Worten des seligen Hans Schäfer möchte ich schließen: „man wird ja wohl noch fragen dürfen?“

Aus dem Leserforum des Kölner Stadtanzeiger zitiert

VON BRIGITTE STEINMETZ KÖLN 

Am 9. September kamen Teilnehmer der deutschen Abordnung der Paralympics auf der Rückreise nach Deutschland am Kölner Hauptbahnhof an. Der WDR hat am selben Abend in der „Aktuellen Stunde“ darüber berichtet. Den Paralympicteilnehmern und Medaillengewinnern und -gewinnerinnen lag ganz Paris zu Füßen und hat sie bejubelt. Diese Sportler und Sportlerinnen haben unser Land vertreten. Sie haben gekämpft, gewonnen, verloren, geweint und sich gefreut. Sie haben für diese Teilnahme vieles geopfert und vier Jahre Training unter teils schlechten Bedingungen hinter sich. Von der finanziellen Unterstützung will ich hier gar nicht sprechen. Erinnern wir uns an die Ankunft unserer Olympiamannschaft in Köln vor mehreren Wochen. Eine Abordnung der Stadt Köln und des Landes NRW war am Bahnsteig, um die Olympioniken zu empfangen und ihnen zu danken. Es gab Blumen, Fahnen und vor dem Bahnhof eine Menge Fans. Dann ging’s ins Rathaus zum Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Köln. Am 9. September jedoch war niemand da, um die fantastischen Paralympics-Sportler zu begrüßen, zu bejubeln, ihnen zu gratulieren und zu danken. Kein Fan, keine Abordnung der Stadt Köln, keine Abordnung von NRW, keine Abordnung von Behindertenvereinigungen oder großen Kölner Vereinen wie dem 1. FC Köln, Fortuna Köln, ASV oder von der Sporthochschule. Ich habe vor dem TV gesessen und mich für meine Stadt geschämt. Wie unhöflich kann man nur sein? Wir feiern „jeden Jeck“ mit mehr kölschem Geföhl! Welche Ignoranz von allen Stellen. Auch ich muss mir den Vorwurf machen, dass ich nicht am Bahnsteig war.