Von unserer Redaktion
Im deutschen Para-Judo herrscht Unruhe. Nicht etwa wegen bahnbrechender Erfolge, neuer Förderprogramme oder einer revolutionären Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Nein – sondern wegen eines Mannes, den kaum jemand kennt, aber der sich dennoch für den Architekten des gesamten Systems hält: Günter Geist.
Ein Name, den man sich nicht merken müsste – hätte er nicht den seltsamen Ehrgeiz, jede noch so kleine Inklusionsbemühung mit der Energie eines Betonmischers zu überrollen. Während andere Brücken bauen, legt Geist Fundament für Mauern – aus Ablehnung, Arroganz und Allmachtsfantasien.
Immer dagegen. Immer Geist.
In den Protokollen der Fachgremien liest sich seine Präsenz wie ein dramaturgisches Stilmittel: “Geist stimmt dagegen”, “Geist kritisiert die UN-BRK”, “Geist äußert Zweifel an der Inklusionsfähigkeit geistig behinderter Menschen”. Es fehlt nur noch: “Geist hat gegen den Weltfrieden gestimmt.”
Wer ist dieser Mann, der scheinbar rückwärts durch die Zukunft stolpert? In Sportkreisen munkelt man, er sei so etwas wie der Schrecken der Sitzungszimmer: Immer auf Sendung, nie auf Empfang. Bei Versuchen, ihn an einen inklusiven Gedanken heranzuführen, soll er allergisch reagieren – gegen Gleichstellung, Teilhabe, und offenbar gegen gesundes Urteilsvermögen.
Para-Judo? Ja, aber bitte ohne Judoka.
Geist ist bekannt dafür, ID-Judoka – also Menschen mit geistigen oder kognitiven Einschränkungen – am liebsten aus dem Blickfeld des Sportsystems zu verbannen. Sie sind ihm zu kompliziert, zu langsam, zu echt. Die UN-Konvention? Für ihn ein Ärgernis mit Fußnoten. Das Wort „Teilhabe“ scheint er für eine orthografische Verirrung aus dem Wörterbuch des Weltverbesserers zu halten.
Stattdessen liebt er Listen. Schwarze Listen. Graue Papiere. Denunziationen. Er schreibt Mails, in denen er Eltern von behinderten Sportlern mit einem Unterton begegnet, als wolle er sie zurück in eine Zeit schicken, in der Mitgefühl noch als Schwäche galt.
Und was macht der DBS?
Während Geist fröhlich weiterwerkelt, schauen die Zuständigen des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) gebannt ins Leere – und hoffen vermutlich, dass sich das Problem Geist irgendwann biologisch erledigt. Eine Art gelebter Nihilismus im Verband. Wäre Geist eine Sportart, wäre er wohl „Bürokratischer Hürdenlauf im Kreisverkehr“.
Zeit für Schädlingsbekämpfung?
Inklusion ist keine Meinungsoption. Und wer systematisch gegen die Rechte und Sichtbarkeit von Menschen mit geistiger Behinderung agiert, darf nicht mitentscheiden, wie die Zukunft des Parasports aussieht. Geist steht exemplarisch für eine Generation von Funktionären, die lieber ihre Macht konservieren als Teilhabe ermöglichen.
Dabei braucht es im Sport nicht mehr Geister, sondern Gestalter. Menschen, die wissen, dass ein „Ja“ zu Teilhabe ein „Nein“ zu Ausgrenzung bedeutet. Der DBS muss sich entscheiden: Will er Sport für alle – oder eine Geisterbahn für Funktionäre?
Haben Sie ähnliche Erfahrungen im Para-Sport gemacht? Schreiben Sie uns.